Ausflüge im mühlviertel

Und tatsächlich stehe ich dann mitten im Grünen am Mahnmal – gleich dahinter bearbeitet ein tschechischer Traktor ein Feld, daneben muhen die Kühe im österreichischen Stall.

Der kurze Anstieg zum Mahnmal wird mit einem wunderschönen Blick in die „Traumarena“ sowie auf Zollhaus und das Hotel Guglwald belohnt – ein groß inszeniertes Märchenschloss auf 925 Metern Höhe für diejenigen, die einmal gefühlt am Ende der Welt entschleunigen möchten.

Von Guglwald könnte ich auch noch einen Abstecher zu den Moldaustauseen von Süden her einlegen.

Nicht ganz umsonst kurvt man dabei am Böhmerwaldkamm durch die „Traumarena“, wie die Region in diesem Eck gern genannt wird. Ein stattlicher Hauptplatz mit schönen Bürgerhäusern zwischen Gotik und Renaissance überrascht mittendrin.

Und dann lockt auch das Bier in der „Freistadt“, in der noch heute für die 149 Hauseigentümer der Innenstadt als Anteilseigner der Brauerei das „Recht auf Bier“ gilt – je nach Einlage zwischen 15 und 140 Eimern (knapp 60 Liter Bier).

Gottseidank fahre ich nach Freistadt nicht vom Schnellstraßen-Kreuz von Norden ein, sondern aus nordöstlicher Seite.

Erw. €16

Kind €9

Sen. €15

34 °F

Burg Piberstein

Bei der Burg Piberstein in Traberg handelt es sich um einen weitläufigen und unregelmäßigen Komplex, der um einen massiven Fels herum gebaut wurde. Jahrhundert ein Zentrum der Hinterglasmalerei etablierten.

Starker Kontrast: alte und neue Handelsstraßen im sonst so beschaulichen Mühlviertel

Gleich hier, an der Wallfahrtskirche Neu Maria Schnee, könnte der Kontrast nicht stärker ausfallen: Auf der einen Seite die Mühlviertler Straße B310, auf der heute die LKWs auf ihrem Weg von Linz nach Prag dahindonnern und die damit einen der Mühlviertler Hotspots – wenn nicht ganz Oberösterreichs – darstellt.

Auf der anderen Seite – nämlich links und rechts der B310 – das Mühlviertel wie es sich reizvoller nicht präsentieren könnte.

In der kleinen, unglaublich bezaubernden Zollwachhütte an der Maltsch in Hammern wurde mit viel Liebe ein kleines Museum über die 2004 aufgelöste österreichische Zollwache eingerichtet.

Unbedingt einen kurzen Stop einlegen und dem Zollhütterl sowie der Grenzbrücke über die Maltsch einen kurzen Moment widmen – auch wenn der Weg hier wieder einmal in eine Wüstung führt.

Schöne Plätze im Mühlviertel: auch für die Flussperlenmuschel rund um Leopoldschlag

Auch auf der anderen Seite der B310 herrscht Beschaulichkeit und Ursprünglichkeit pur: die Region an der Maltsch rund um Leopoldschlag ist Natura 2000 Schutzgebiet.

Wieder erwartet mich in Leopoldschlag ein besonders hübscher Marktplatz, noch dazu mit wunderschön bunten Häuserfassaden.

Wobei der Grenzstein selbst wieder einen Verweis auf die einst österreichisch-böhmische Grenze darstellt. Und Kerschbaum selbst ist ein beschauliches Platzerl – so wie alles hier.

Die 500 Meter Fahrt auf der Mühlviertler Pferdeeisenbahn beginnen am Bahnhof Kerschbaum. Darunter befinden sich moderne Kunstmuseen in Linz, aber auch sehenswerte Schlösser und Burgen, vor allem in Tschechien.

Genau dort, wo die Böhmerstraße – eine der ältesten Mitteleuropas – an der Grenze ins Nachbarland übertritt, sehe ich mich weiter um.


Unerwartetes Ausflugsziel an der Grenze: die Schwedenschanze

Direkt am kleinen Grenzübergang Rading stößt die alte Salzstraße auf den südlichsten Punkt Böhmens.


eine Ausstellung zum Eisernen Vorhang. Ganz im Osten, bereits an der Grenze zu Niederösterreich, überrascht mich in Sandl die „Liftstraße“. Wer sich eine längere Wanderung wünscht, der kann die Alternative Bärensteinrunde nehmen, die mit 11,5 Kilometer in 3,5 Stunden begehbar ist. Nämlich ziemlich ruhig und beschaulich.

Von oben hat man einen schönen Blick auf das Mühlviertel und den Moldaustausee in Tschechien. Und damit ist nicht die Kontinentale Wasserscheide gemeint, die hier als geographischer Endpunkt des Böhmerwalds die Trennlinie zwischen Nordsee und Schwarzem Meer darstellt.


Noch eine Handelsstraße als Ausflugsziel: die Mühlviertler Pferdeeisenbahn

Nein, auf eine weitere Handelsroute zwischen Österreich und Böhmen trifft man hier auf der Höhe des Kerschbaumer Sattels.

Gerade richtig für Liebhaber des Außergewöhnlichen.

*Affiliate Link. Die mächtige LKW-Tankstelle vor der Grenze zeigt eindeutig, dass es sich hier um eine Transitroute zwischen Linz, Budweis und Prag handelt.

Jetzt wird auch klar, warum sich die Temelin Proteste im Jahr 2000 genau diesen Ort für die Blockade ausgesucht haben – nicht nur, weil das umstrittene Atomkraftwerk von hier nur 70 Kilometer entfernt liegt.


Wallfahrtskirche Maria Schnee mal zwei

Bevor es wieder zurück nach Österreich geht, ist ein weiterer verlassener Ort Ziel meiner Grenzerkundungstour.

Dass es ein Stück weiter im Waldviertler Karlstift Lifte gibt, ist mir bekannt – doch auch in Sandl kann man Ski fahren!

Eigentlich ist Sandl ja für etwas anderes bekannt: die Auswanderer aus Buchers waren es, die hier im 19. Trail-Runner kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Wurde 1641 im Dreißigjährigen Krieg errichtet und nicht nur als Schutz gegen die Schweden, sondern auch gegen Türken und die Pest in Gebrauch genommen.

Wallfahrtskirchen-Double hinter der Grenze: rund um Vyšší Brod

Das Landschaftsbild der verschwundenen Dörfer ist hier an der Grenze leider Programm.